Kapitel IV
Manifest von Katharina II
GESCHICHTE
DER KOLONIEN
Lokale Behörden
IV.
Inhaltsverzeichnis
§ 1. Agrargesetz
§ 2. Geschichte der Namen von Kolonien
§ 3. Sarepta
Die Kolonisten wurden in Gruppen eingeteilt, die Ältesten oder Vorsteher wählten, die später zu Leitern der lokalen Verwaltung wurden.
Bis 1768 war das System der Verwaltung der Kolonien abgeschlossen: Tütel-Kanzlei für Ausländer - Saratower Büro der Tütel-Kanzlei für Ausländer - Bezirksbeauftragte - gewählte Dorfverwaltung, vertreten durch Älteste (Vorsteher und Schulzen) und stellvertretende Älteste (Beisitzer).
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Zu den Aufgaben der Vorsteher gehörten die Verwaltungs- und Polizeigewalt, das Gericht, die Aufsicht und die detaillierte Regelung der Siedlungswirtschaft. Die Bezirksbeauftragten versuchten jedoch, ihre Strohmänner als Vorsteher einzusetzen, was bei den Kolonisten Empörung und offenen Widerstand hervorrief.
D. Krell "Schule im Wolgagebiet"
§ 1. Agrargesetz
§ 1.
Agrargesetz
Das "Agrargesetz" für die Kolonisten wurde von Graf G. Orlow ausgearbeitet und von Katharina II. am 19. Februar 1764 genehmigt.
Die ankommenden Kolonisten ließen sich in Bezirken mit bis zu tausend Familien nieder, die jeweils mindestens 60 und höchstens 70 Werst groß waren. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Ansiedlung war das Vorhandensein eines Flusses oder einer Quelle in der Nähe.
In der Mitte der Kolonie sollten eine Kirche, eine Schule oder andere öffentliche Gebäude errichtet werden. Die Häuser waren entlang einer 30 Meter breiten Hauptstraße angeordnet und wurden für zwei Familien gebaut. Jede Wohnung war 6 mal 10 Meter groß, hatte eine Dunstabzugshaube, Fußböden und eine Decke und verfügte über fünf Fenster, vier Türen, zwei Abstellkammern und einen Ofen. Verglichen mit dem Leben der russischen Bauern waren solche Siedlungen ein unerhörter Luxus.
D. Krell "Verbreitung von Manifesten in Europa"
«Bild einer Schule im Wolgagebiet»
§ 2. Geschichte der Namen von Kolonien
Eineinhalb Jahrhunderte lang hatten die Kolonien zwei Namen - einen privaten deutschen und einen offiziellen russischen. Zum Beispiel Seelmann - Rownoje, Vollmer - Lugowoje, Kautz - Werschinka. Wir stießen auch auf Gniluschki und Suchije Grjasnuchi, alles hing von der Phantasie eines Beamten ab. Oft kannten die Kolonisten selbst die Namen ihrer Siedlungen auf den offiziellen Grenzkarten nicht einmal.
Die Kolonien der Wolgaregion wurden in Kronkolonien (vom Staat eingerichtet) und Werberkolonien unterteilt. Sie wurden auch nach konfessionellen Gesichtspunkten unterschieden. Mit Ausnahme von Katharinenstadt und Priwolnaja versuchte man, Lutheraner, Katholiken und Reformierte nicht zu vermischen.
Die für die Ansiedlung vorgesehenen Orte wurden zunächst nicht benannt, sondern mit einer Nummer versehen. Da es keine offiziellen Namen gab, begannen die Kolonisten, die Namen der Ältesten-Vorsteher zu verwenden (Schäffer, Stahl, Seelmann, Brabander, Grimm usw.).
§ 2.
Geschichte der Namen von Kolonien
Entstehung der deutschen Kolonien im Wolgagebiet (1764-1802)
Vorherrschende Religion der Siedler
Dorf
Siedlung
Stadt
andere Großstädte
Grenze zwischen den Regionen Saratow und Wolgograd
Preuß Katholizismus
Balzer Protestantismus
Hussenbach Luthertum
Weigand reformierten Kirche
Obermonjou Christentum
Die Zahlen auf der Karte zeigen an:
1 — Krasnaja Poljana (Fischer)
4 — Andrejewka (Kano)
7 — Alexandrowka (Bohn)
2 — Pawlowka (Paulskoje)
5 — Filippowka (Philippsfeld)
8 — Baskatowka (Kind)
3 — Priwolzhskoje (Boregard)
6 — Berjosowka (Ernestinendorf)
11 — Wassiljewka (Gratz)
9 — Sosnowka (Winkelmann)
12 — Georgiewka (Biberstein)
10 — Podlesnoje (Meinhardt)
D. Krell "Ansichten von Sarepta"
§ 3. Sarepta
Sarepta war die einzige Kolonie in der Wolgaregion, die über von Katharina II. und Nikolaus I. ausgestellte Privilegiendokumente (Urkunden) verfügte.
Einen besonderen Platz in der Geschichte der "deutschen" Wolgaregion nimmt die Festungsstadt Sarepta ein, die in der Nähe von Zarizyn von der Herrnhuter Gemeinde gegründet wurde.
§ 3.
Sarepta
"Mährische Brüder" kamen aus Sachsen, nicht nur um das Land zu veredeln, sondern auch um das Wort Christi unter den verlorenen Seelen der nomadischen, heidnischen und mohammedanischen Einheimischen zu verbreiten. Unternehmungslustige Kolonisten begannen in Sarepta mit der handwerklichen Herstellung von Sarpinka, einem leichten Baumwollstoff. Die ersten Kerzen- und Seifenfabriken in der Wolgaregion waren Fabriken in Sarepta. Und der hier produzierte Senf wurde bald im ganzen Land bekannt.
Kapitel V
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